Herz Jesu Kirche, Ludwigsthal
Altar, Ambo, Osterleuchter, Vortragekreuz, Sedilien, Marienort, Evangeliarablage
Auftraggeber: Bischöfliches Ordinariat, Passau
Fertigstellung: September 2016
Auf der Schwelle vom Historismus zum Jugendstil ist die Pfarrkirche Herz-Jesu in Ludwigsthal bei Zwiesel einzigartig in der Ausstattung. Der gesamte Innenraum ist mit einem Bildprogramm aus figürlichen Darstellungen und Ornamentbändern ausgekleidet – Wandmosaiken aus Glassplittern und ein vergoldeter Schrein als Hauptaltar ergänzen die Malereien. Formal an eine neoromanische Architektur angelehnt, lassen Figuren und Ornamentik aber deutlich Duktus und Dynamik des Jugenstils erkennen.
Das grün schimmernde Glas des Stipes bezieht sich in Farbigkeit und Material auf die grünen Mosaiksteine im Chor. Es fängt das Licht und bringt so den Altar in den Mittelpunkt des liturgischen Geschehens. Der Altar bildet eine Geste ausgebreiteter Arme. Der Stipes macht durch seine Transparenz und Leuchtkraft einen ideellen Raum sichtbar. Der warme Goldton der Bronze nimmt die goldene Wandgestaltung auf. Das Gefüge aus einer Vielzahl von Einzelelementen betont die Vertikale. Der Körper des Stipes formt wie eine christliche Gemeinschaft ein großes Ganzes, das sich aus Individuen zusammensetzt.
Senkrecht stehende Floatglasscheiben unterschiedlicher Stärke tragen das Altarblatt aus Bronzeblech. Die Kanten des Glases sind bruchrauh. Die Scheiben sind mit Vor- und Rücksprüngen dicht an dicht gestapelt. Sie sind oben und unten in einem Führungsrahmen aus Bronzeblech eingefasst. Zwei Bronzekörper von 10 cm Stärke untergliedern den Glaskörper und bergen das Reliquiar.
Fotos: Herbert Stolz