Dreifaltigkeitskirche, Schongau
Altar, Ambo, Taufe
Auftraggeber: Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Schongau
Fertigstellung: Januar 2021
Der Entwurf für die Dreifaltigkeitskirche in Schongau trägt der Klarheit der neugestalteten Raumschale Rechnung. Altar, Ambo und Taufe nehmen sich farblich zurück und stehen nicht in Konkurrenz zu den farbigen Fenstern Hubert Distlers. Die weißen Körper von Taufe und Ambo bilden als blockhafte Volumina ein Gegengewicht zur historischen Kanzel. Um den ovalen Altar kann sich die Gemeinde sowohl bei einer Positionierung im Chorraum, wie auch bei einer Positionierung im Kirchenschiff gut versammeln. Er besteht aus einem transparenten Stipes aus ineinander verschränkten Stahlstreben und wird von einer weißen Holzplatte mit umlaufendem Tombakrand abgeschlossen.
Die Lichtreflexionen aus den farbigen Fenstern können sich auf den weißen Flächen spiegeln. Der Stipes greift die Unterteilungen sowohl der transparenten Fenster im Kirchenschiff, als auch der Kunstglasfenster von Hubert Distler auf. Beide Fenstertypen sind in hochformatigen Rechtecke gegliedert. Diese Ordnung wird im Entwurf in einen freien Rhythmus übersetzt, ein Muster von Senkrechten und Waagrechten entsteht. Das Spiel der Linien setzt sich in den blockhaften Körpern von Taufe und Ambo fort. Was im Stipes als „Positivform“ auftaucht, erscheint in den Holzkörpern von Taufe und Ambo als herausgefräste Linie. Diese plastische Binnenzeichnung akzentuiert die beiden Prinzipalstücke und bildet gleichzeitig den Brückenschlag zum Altar, den Fenstern, aber auch der geometrischen Unterteilung der Decke.
Alle Prinzipalia sind beweglich und bieten damit der Gemeinde die Möglichkeit neue Gottesdienstformen zu erproben.
Fotos: Siegfried Wameser