Taktfrequenzen

Rhythmen und dynamische Abläufe bestimmen den Charakter der Linienreliefs. Die Werkgruppe der „Taktfrequenzen“ ist auf den ersten Blick von der streng seriellen Vertikalität schmaler Stäbe oder Lamellen geprägt. Die Strenge wird jedoch von einem starken Rhythmus überlagert, den immanente Ordnungen, Wiederholungen bestimmter Kombinationen in Form von Rapporten erzeugen. Die Elemente sind in zwei parallelen Reihen untereinander derart angeordnet, dass sie sich in gewissen Abständen ineinander verschränken. Durch drei Einschnitte gegliedert, rhythmisieren die einzelnen Stäbe das von der Senkrechten bestimmte Gefüge durch einen horizontal fortlaufenden „Takt“. Ein rhythmischer Ablauf durchzieht das Ganze, er stellt eine Verbindung der Einzelelemente untereinander her, ohne die prinzipielle Unabgeschlossenheit der Arbeit, die Fortsetzungen und Wiederholungen impliziert, zu konterkarieren.

(Lida von Mengden, 2013)

Fotos: Richard Beer